I. Grundlagen der Gefechtshandlungen
Charakter der Gefechtshandlungen im Grenz-/Front- und Küstenstreifen
1.(1) Die Luftverteidigungsdivision (LVD) hat entsprechend ihrer Bestimmung bereit zu sein, in kürzester Frist und rechtzeitig die Gefechtshandlungen unter den Bedingungen des Beginns des Krieges ohne Spannungsperiode, nach einer kurzen oder nach einer langanhaltenden Spannungsperiode aufzunehmen. Die Gefechtshandlungen sind frühzeitig nach Varianten vorzubereiten, um Schläge des Gegners aus allen Höhen, am Tage und bei Nacht, unter allen Wetterbedingungen, mit und ohne Einsatz von Kernwaffen und unter den Bedingungen des funkelektronischen Kampfes des Gegners abwehren zu können. Bei der Vorbereitung der Gefechtshandlungen ist von den komplizierten und angespannten Bedingungen der Anfangsperiode des Krieges auszugehen.
(2) Bei der Vorbereitung und Durchführung der Gefechtshandlungen im Grenz-/Front- und Küstenstreifen sind folgende charakteristische Merkmale zu berücksichtigen:
a) Bedingung für den Erfolg der Operationen der Streitkräfte ist das Erringen und Aufrechterhalten der Luftherrschaft. Sie wird im Ergebnis aktiver Kandlungen von Truppen und Kräften aller Teilstreitkräfte errungen. Der Charakter der Gefechtshandlungen der LVD wird von Beginn an vom erbitterten Kampf um das Erringen der Initiative geprägt.
b) Die Gefechtshandlungen können mit und ohne Einsatz von Kernwaffen beginnen. Im Krieg ohne Einsatz von Kernwaffen kommt die entscheidende Rolle im Kampf um die Luftherrschaft den Luftstreitkräften und den Truppen der Luftverteidigung zu,
c) Der Kampf um die Luftherrschaft wird in Luft- und Luftverteidigungsoperationen geführt. Die LVD nimmt zur Abwehr von massierten Schlägen und gestaffelten Handlungen des Luftgegners an beiden Formen des operativen Einsatzes teil.
d) Der wahrscheinliche Gegner wird seine Anstrengungen auf das Erringen der Luftüberlegenheit konzentrieren. Unmittelbarer Bestandteil des Kampfes des Gegners um die Luftüberlegenheit sind Schläge gegen Kräfte und Mittel