Kräfte bei der Standschwebe (2)

Nur zur geschichtlichen Information, nicht für fliegerische Zwecke verwenden!

das Querneigungsmoment FZ * b. Die Kraft FZ ist nach rechts gerichtet; deshalb hängt der Hubschrauber mit einer Schräglage nach rechts. Da am Hubschrauber Mi-24D, wie bereits oben erwähnt, die Achse des Hauptgetriebes und der Heckträger aus konstruktiven Gründen um 2° 30' von der Senkrechten zum horizontal verlaufenden Boden des Laderaums nach rechts gedreht sind, bemerkt der Hubschrauberführer diese Schräglage nach rechts nicht. Die Hauptfahrwerkräder haben in diesem Falle einen gleichen Abstand vom Boden.
In Richtung der Längsachse des Hubschraubers wirkt bei der Standschwebe in Windrichtung (Bild 1/6) der Widerstand FW. Diese Kraft ist bei Gegenwind nach hinten und bei Rückenwind nach vorn gerichtet; wird sie nicht ausgeglichen, erfolgt eine Verlagerung des Hubschraubers nach vorn oder nach hinten (je nachdem, wohin diese Kraft im jeweiligen Moment gerichtet ist). Das Ausgleichen der Kraft FW zum Beseitigen der Längsverlagerungen des Hubschraubers erfolgt durch den genau bemessenen Ausschlag des Steuerknüppels um den erforderlichen Wert nach der der Verlagerung entgegengesetzten Seite, d.h. durch Verändern der Größe und Richtung der dabei entstehenden Horizontalkomponente der Gesamtsteigung der Tragschraube - der Kraft FX. Es ist zu berücksichtigen, daß ein nicht genau bemessener Ausschlag des Steuerknüppels (wenn er mehr als erforderlich betätigt wird) im weiteren zur Verlagerung des Hubschraubers nach der Seite führt, nach der der Steuerknüppel im jeweiligen Augenblick ausgeschlagen wurde, d.h. nach vorn oder nach hinten. Dadurch entsteht ein Längsschaukeln des Hubschraubers.
Wenn die Kraft FX nach vorn gerichtet ist, entsteht durch ihre Wirkung ein kopflastiges Moment FX * b; ist diese Kraft f nach hinten gerichtet, entsteht ein hecklastiges Moment. Der Hubschrauber hängt jedoch ungeachtet dessen, daß bei Gegenwind die Kraft FX nach vorn gerichtet und ihr Moment ein kopflastiges ist, in allen Fällen mit einem positiven Längsneigungswinkel, d.h. mit geneigtem Heckträger. Es ist offensichtlich, daß bei der Standschwebe bei Rückenwind sowie bei einem weiter hinten liegenden Schwerpunkt des Hubschraubers der positive Längsneigungswinkel einen größeren Wert erreicht als in der Standschwebe bei Gegenwind und bei einem weiter vorn liegenden Schwerpunkt.