Drehungen in der Standschwebe (3)

Nur zur geschichtlichen Information, nicht für fliegerische Zwecke verwenden!

Während der Linksdrehung (Bild 1/12a) wird die lineare Geschwindigkeit der Umströmung der Heckschraube ωY,1 * lS,HeS von der induzierten Anströmgeschwindigkeit (-U) subtrahiert. Dadurch vergrößern sich die Anstellwinkel der Blattelemente (α2 > α0). Die Windgeschwindigkeitskomponente in der Axialströmung der Heckschraube wird in der 1. Hälfte der Linksdrehung (von 0 ... 180°) mit der linearen Umströmungsgeschwindigkeit addiert. Das führt zu einer zusätzlichen Vergrößerung der Anstellwinkel der Blattelemente. In der 2. Hälfte der Linkskurve (von 180° ... 360°) wird die Windgeschwindigkeitskomponente von der linearen Umströmungsgeschwindigkeit subtrahiert. Deshalb werden in der 2. Hälfte der Linksdrehung die Anstellwinkel der Blattelemente kleiner als in der 1. Hälfte der Drehung.
Bei der Rechtsdrehung (Bild 1/12b) wird die lineare Geschwindigkeit der Umströmung der Heckschraube ωY,1 * lS,HeS mit der induzierten Anströmgeschwindigkeit (-U) addiert. Die Anstellwinkel der Blattelemente verringern sich demzufolge (α2 < α0). Die Windgeschwindigkeitskomponente in der Axialströmung der Heckschraube wird in der 1. Hälfte der Rechtsdrehung (0° ... 180°) mit der linearen Umströmungsgeschwindigkeit addiert.
Das führt zu einer zusätzlichen Verringerung der Anstellwinkel der Blattelemente. In der 2. Hälfte der Rechtsdrehung (180°... 360° ) wird die Windgeschwindigkeitskomponente von der linearen Umströmungsgeschwindigkeit subtrahiert. Deshalb werden in der 2. Hälfte der Rechtsdrehung die Anstellwinkel der Blattelemente größer als in der 1. Hälfte.
Infolge der o.g. Veränderungen des Umströmungszustandes und der Arbeitsbedingungen der Heckschraube, die während der Drehung um 360° bei Wind auftreten, verändert sich der verfügbare Heckschraubenschub bei fixiertem Wert ihrer Steigung und konstanter Drehzahl, d.h. die Wirksamkeit der Kurssteuerung verändert sich.
Zusätzlich verändern sich während der Drehung um 360° bei Wind auch der Wert und die Richtung des Moments des Rumpfwiderstands FW * l.
Es wurde bereits beschrieben, daß sich der Angriffspunkt der Seitenkraft des Widerstandes (Bild 1/8) hinter dem Masseschwerpunkt befindet.