Vollkurven und Spiralen (5)

Nur zur geschichtlichen Information, nicht für fliegerische Zwecke verwenden!

Das Verhältnis des Auftriebs zum Gewicht des Hubschraubers charakterisiert bekanntlich die Größe des Lastvielfachen n während des Fluges. Somit ist das Lastvielfache in der Vollkurve immer größer als 1. Sein Wert hängt von der Schräglage ab.
Die Größe des Lastvielfachen für eine Vollkurve mit vorgegebener Schräglage kann nach folgender Formel berechnet werden:

n = 1 / (cos γ)

Das Lastvielfache beträgt in einer Vollkurve mit 30° Schräglage ungefähr 1,15 und in einer Vollkurve mit 45° Schräglage ungefähr 1,4.
Beim Erreichen der befohlenen Schräglage, deren Wert anhand der Lage der Kabinenteile zum Horizont zu bestimmen und nach dem Anzeiger UKT-2 bzw. Kommando-Steuergerät PKP-72 zu kontrollieren ist, hat der Hubachrauberführer den weiteren Ausschlag des Steuerknüppels und des Pedals zu beenden und den Trimmerknopf ÄMT-2 loszulassen.
Nach dem Beenden des Einleitens der Vollkurve hat der Hubschrauberführer die Geschwindigxeit am Geschwindigkeitsmesser, das Einhalten der befohlenen Höhe am Variometer (der Zeiger muß sich in der Nullstellung befinden) sowie die Genauigkeit der Koordinierung am Schiebezeiger (die Kugel muß sich im Zentrum befinden) zu kontrollieren. Danach hat er den Blick wieder zum Horizont zu richten, die Vollkurve mit visuellem Steuern fortzusetzen, periodisch an den Instrumenten das Einhalten der Koordinierung und des befohlenen Flugzustandes nach der Geschwindigkeit und Höhe zu kontrollieren und den Luftraum in Richtung der Kurve zu beobachten. Der Koordinierung ist beim Fliegen einer Vollkurve besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ein Schieben in der Vollkurve erschwert das Einhalten der konstanten bzw. der befohlenen Schräglage. Bei einer Vollkurve mit Schieben nach außen (Pedal zu stark ausgeschlagen) entstehen Momente, deren Wirkung die Schräglage vergrößert. Bei einem Schieben nach innen (Pedal zu wenig ausgeschlagen) verringert sich die Schräglage.